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Aus Gas mach Strom: Reversible Kraftwerke mit Brennstoffzellen

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In der Serie „Start-up-Check!“ nehmen wir regelmäßig die Geschäftsmodelle von Start-ups unter die Lupe. Was steckt hinter dem Unternehmen? Was macht das Start-up so besonders und was gibt es zu kritisieren? Heute: Reverion.

Start-ups: Das klingt nach Erfindergeist, Zukunftstechnologien, neuen Märkten. Doch in der Realität erweisen sich viele der Neugründungen leider oft als eine Mischung aus einer E-Commerce-Idee, planlosen Gründern und wackeligen Zukunftsaussichten.

Dabei gibt es sie durchaus: die Vordenker, die an den großen Problemen tüfteln und Geschäftsmodelle revolutionieren. Sie zu finden und vorzustellen, ist die Aufgabe des Formats Start-up-Check. Heute: Das Climate-Tech-Start-up Reverion.

Was ist Reverion?

  • Branche: Climate-Tech, Clean-Tech/Energie
  • Gründer: Felix Fischer, Maximilian Hauck, Stephan Herrmann, Luis Poblotzki
  • Gründung: 2022 als Spinoff der TU München
  • Produkt: Containerisierte Module (etwa 100 Kilowatt/500 Kilowatt) für Biogas- und H₂Betrieb

Ende November ging die UN-Klimakonferenz in Belém, Brasilien, zu Ende. Die Verhandler erzielten mit dem sogenannten „Belém Package” zwar einen Kompromiss, zugleich blieben jedoch zentrale Fragen umstritten. Dazu gehören zum Beispiel konkrete Fahrpläne für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern sowie die CO2-Reduzierung.

Deutlich wurde in Belém auf jeden Fall einmal mehr: Es braucht technologische Lösungen, die sich schnell industrialisieren lassen – und nicht nur hübsche Pilotprojekte. Technologien, die die Stromerzeugung mit Netto-Negativemissionen koppeln und gleichzeitig Systemflexibilität liefern, stehen jetzt ganz oben auf der Agenda.

Das Münchner Start-up Reverion verspricht genau diese Kombination.

Das Team um die Gründer Felix Fischer, Maximilian Hauck, Stephan Herrmann, Luis Poblotzki entwickelt und industrialisiert reversible, CO2-negative Kleinkraftwerke auf Basis hochtemperaturiger Brennstoffzellen. Die Anlagen wandeln Biogas oder Wasserstoff mit sehr hohen elektrischen Wirkungsgraden (bis zu rund 80 Prozent) in Strom um.

In umgekehrter Betriebsart funktionieren dieselben Module als Elektrolyseure und produzieren aus überschüssigem Strom grünen Wasserstoff oder synthetisches Methan. Power-to-Gas und Gas-to-Power vereint in einem System: Das ist der Kern des Produktversprechens.

Reverion: Technik kompakt

Die Technologie basiert auf sogenannten Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC) und Festoxid-Elektrolyseuren (SOEC) in einem patentierten, geschlossenen Prozess mit eigener Regelungslogik. Praktisch bedeutet dies, dass Reverion containerisierte Module liefert, die sich flexibel in bestehende Energie- oder Biogas-Infrastrukturen einfügen.

Beispielsweise können 100 Kilowatt in einem 20-Fuß-Container oder 500 Kilowatt in einem 40-Fuß-Container realisiert werden. Ein zentrales Alleinstellungsmerkmal ist die Abscheidung von nahezu reinem biogenem CO2 während der Stromerzeugung. Dieses CO2 kann gespeichert (CCS) oder genutzt (CCU) werden, wodurch netto negative Emissionen möglich werden.

Geschäftsmodell und Kunden

Reverion spricht Betreiber von Biogasanlagen (Landwirte und regionale Energieversorger), Industrie-Standorte sowie Offtaker, die CO2-Entfernungen einkaufen möchten, an.

Anstelle von Einzelgeräten verkauft das Unternehmen modulare Kraftwerkslösungen inklusive langfristiger Services. Dazu gehören Betreibermodelle, Power-to-Gas-Integration und CO2-Offtake-Verträge.

Das Ergebnis für die Betreiber sind eine höhere Stromleistung aus derselben Biogasmenge, neue Erlösströme durch den CO2-Verkauf und eine höhere Systemflexibilität durch die bidirektionale Nutzung.

Finanzierung und internationale Partner

Seit der Gründung als TUM-Spin-off (Technische Universität München) im Jahr 2022 hat Reverion mehrere Finanzierungsrunden durchlaufen: eine Seed-Runde in Höhe von rund sieben Millionen Euro sowie im Jahr 2024 eine Series-A-Runde über rund 56 Millionen Euro, die von Energy Impact Partners angeführt wurde. Beteiligt waren unter anderem Honda, Extantia, UVC Partners und verschiedene Climate-VCs.

Ergänzend erhielt Reverion Fördermittel, darunter ein EU-Innovationsfonds-Grant in Höhe von rund 19,5 Millionen Euro für das RESILIENCE-Projekt. Ziel des Projekts ist es, die Herstellung modularer, containerbasierter Kraftwerke zu skalieren und damit einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung der Biogasbranche zu leisten.

Hinzu kommen Preisgelder (zum Beispiel XPRIZE) und Offtake-Abkommen. So existieren beispielsweise verbindliche Verträge für die biogasbasierte CO₂-Entfernung mit Partnern wie Frontier, die Liefervolumina über viele Jahre sichern.

Produktion und Skalierung

Reverion errichtet einen Produktionsstandort in Eresing (Bayern), der für die Serienfertigung der Containerlösungen genutzt werden soll. Mit einem bereits bestätigten Vorbestellvolumen von 90 bis 100 Millionen Euro zielt das Unternehmen auf einen schnellen Roll-out in Europa.

Die Integration von Fertigung, Vorbestellungen und Fördermitteln reduziert die Markteintrittsrisiken, stellt aber auch die Herausforderung dar, Produktion, Qualitätssicherung und After-Sales in kurzer Zeit hochzufahren.

Fazit: Effiziente Kraftwerke für saubere Energie und negative Emissionen

Das Münchner Start-up verbindet ausgereifte Forschung mit kommerziellem Ehrgeiz: Die Technologie ist clever und löst zwei Probleme auf einmal: saubere Stromproduktion und CO2-Entfernung. Mit Series-A-Kapital, EU-Förderung und ersten Großbestellungen ist der Weg in die industrielle Phase frei.

In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob die Anlageverfügbarkeit, die Lebensdauer und die Kosten in der Serienproduktion die Erwartungen erfüllen. Gelingt das, kann Reverion ein wichtiges Puzzlestück für ein erneuerbares, klimatolerantes Energiesystem werden.

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KI-Nationalpark: Natur- und Artenschutz mithilfe Künstlicher Intelligenz

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KI-Nationalpark

Das Projekt KI-Nationalpark hat das Ziel, den Schutz deutscher Nationalparks und Wildnisgebiete zu stärken. Forscher haben dazu ein Monitoringsystem auf Basis Künstlicher Intelligenz entwickelt, um Biodiversität, Klimawandel und menschliche Eingriffe in die Natur sichtbar zu machen. Eine kommentierende Analyse.

KI-Nationalpark soll Umwelt und Natur bewahren

  • Nationalparks und Wildnisgebiete bewahren nicht nur die biologische Vielfalt und ökologische Prozesse, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zu Bildung, Forschung und Erholung. Sie ermöglichen ungestörte Naturprozesse und reduzieren Emissionen, indem Pflanzen, Wälder und Moore CO2 binden. Der Klimawandel und der Mensch bedrohen diese Gebiete aber zunehmend.
  • Der KI-Nationalpark ist ein bundesweit einzigartiges Vorhaben, mit dem erstmals ein schutzgebietsübergreifendes KI-gestütztes Monitoringsystem aufgebaut werden soll. Die eingesetzten Geräte sollen Bewegungen von Tieren und Geräusche von Vögeln und Fledermäusen, aber auch von Forstmaschinen oder menschlichen Freizeitaktivitäten aufzeichnen.
  • Mithilfe Künstlicher Intelligenz sollen insgesamt Daten aus 13 deutschen Nationalparks und zwei Wildnisgebieten ausgewertet werden. Ziel ist es, Arten direkt zu identifizieren, menschliche Störungen zu erfassen und Zusammenhänge zwischen Klima, Biodiversität und Nutzung sichtbar zu machen. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt, das bis 2027 läuft.

KI-Nationalpark als leuchtendes Positivbeispiel

In einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz mit Blick auf Umweltauswirkungen und Energieverbrauch häufig ausschließlich negativ betrachtet wird, markiert der KI-Nationalpark ein leuchtendes Positivbeispiel.

Künstliche Intelligenz kann zwar ein Klimaproblem sein. Doch sie birgt Chancen und Risiken zugleich. Entscheidend ist, wie sie genutzt wird.

Entsprechend eingesetzt kann sie etwa Stromnetze optimieren, Erneuerbare besser integrieren, den Energieverbrauch reduzieren und: hoffentlich bald auch neue Erkenntnisse zum Schutz von Natur und Nationalparks liefern.

Das womöglich einzige Problem: KI-Halluzinationen. Denn Studien zeigen, dass KI-Modelle oft tier- und naturbezogene Vorurteile reproduzieren oder Arten falsch identifizieren. Dessen dürften sich die Projektbeteiligten im Gegensatz zu vielen Otto Normalnutzern aber bewusst sein.

Stimmen

  • Marco Heurich, Professor für Wildtierökologie und Wildtiermanagement an der Universität Freiburg, in einem Statement: „Unser adaptives Management soll die Wechselwirkung zwischen Besuchern, Wildtieren und Waldentwicklung optimieren. Vor allen Dingen zuletztgenannter Aspekt unterstützt Nationalparke und Wildnisgebiete aktiv dabei, CO2 zu binden und dem Klimawandel entgegenzuwirken.“
  • Beim Nationalpark Harz koordiniert Wissenschaftlerin Stefanie Pfefferli die Projektarbeit: „Wir haben dafür 120 Fotofallen angebracht, und zwar an zufällig ausgewählten Standorten. Zusätzlich wurden 52 Audiogeräte installiert. Mit KI-gestütztem Monitoring können wir beispielsweise die Dichte der Rotwildbestände ermitteln. Möglicherweise können wir mit den Daten aufzeigen, welche Zusammenhänge zwischen den Tierarten und dem Waldwandel bestehen.“
  • Das Bundesumweltministerium fördert insgesamt acht sogenannte KI-Leuchtturmprojekte – darunter den KI-Nationalpark. Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter dazu: „Künstliche Intelligenz hilft uns Umwelt, Klima und Natur zu schützen. Die KI-Leuchtturmprojekte zeigen, wie wir mit technologischer Expertise und Ideenreichtum unsere Ökosysteme konkret verbessern.“

KI kann Umwelt- und Naturschutz stärken

KI könnte in den kommenden Jahren den Umwelt- und Naturschutz stärken, indem sie mögliche Gefahren früher erkennt, Waldverluste dokumentiert und Artenzahlen zuverlässig erfasst.

Der Klimawandel wird viele Parameter wie Lebensräume, Tierwege oder Schädlingsaufkommen zwar immer wieder verschieben.

Doch mithilfe von Projekten wie den KI-Nationalparks könnten sich die Folgen des Klimawandels und menschlicher Eingriffe in die Natur besser eindämmen lassen. Eine menschliche Auswertung und Überwachung der Daten und Algorithmen wird für das Gelingen entscheidend sein.

Mithilfe von KI können letztlich Daten gewonnen werden, um Aufforstung zu betreiben, Tierarten zu schützen und menschliches Handeln im Sinne der Natur zu betreiben.

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Superkleber aus Frittierfett: Altes Speiseöl wird zu extremem Kleber

öl, Speiseöl, Friteuse Altes Speiseöl verwandelt sich in den Händen von Forschern in einen extrem starken Hochleistungsklebstoff. Das Material ersetzt erdölbasierte Kunst­stoffe und ist so kräftig, dass eine damit geklebte Verbindung sogar das Abschleppen eines Autos ermöglicht. (Weiter lesen)
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