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Klimawandel: Extremwinde bedrohen Offshore-Windparks
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Extremwinde bringen mehr als 40 Prozent der bestehenden und geplanten Offshore-Windparks in Asien und Europa an ihre Belastungsgrenzen. Das zeigt eine aktuelle Studie aus China.
Erst kürzlich forderte ein Taifun auf den Philippinen viele Todesopfer. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 180 Kilometern pro Stunde fegte „Kalmaegi“ über den südostasiatischen Inselstaat.
Während die Menschen noch mit den Folgen kämpfen, bahnt sich bereits der nächste Wirbelsturm an. „Fung-Wong“ droht sogar, sich zu einem Supertaifun zu entwickeln. Diese extremen Wetterereignisse sind eine katastrophale Demonstration der Klimakrise und werde immer mehr zur Bedrohung der globalen Energiewende.
Extremwinde bedrohen Offshore-Windparks
Windenergie ist eine Schlüsselkomponente der globalen Umstellung auf erneuerbare Energien. Besonders Offshore-Windparks müssen rauen Umgebungen standhalten können. Sie werden mit unterschiedlichen maximalen Windgeschwindigkeits-Auslegungslasten gebaut, abhängig von ihrer Klasse.
Turbinen der Klasse III sind bis zu einer Grenze von 135 Kilometer pro Stunde zertifiziert. Modelle der Klasse II sind für Windgeschwindigkeiten bis 153 Kilometer pro Stunde ausgelegt und die stabilste Ausführung, Klasse I, widersteht Geschwindigkeiten von bis zu 180 Kilometer pro Stunde.
Allerdings zeigt eine aktuelle Studie von Forschern der chinesischen Southern University of Science and Technology (SUSTech), dass über 40 Prozent der bestehenden und geplanten Offshore-Windparks in Europa und Asien Windgeschwindigkeiten ausgesetzt sind, die über der maximalen Auslegungslast einiger Turbinenklassen liegen.
Betroffen sind vor allem Länder wie China, die Philippinen, Japan und Vietnam, aber auch das Vereinigte Königreich, die Türkei, Deutschland sowie weitere an Nord- und Ostsee gelegene Länder.
Die Belastbarkeit von Windturbinen
Die Belastbarkeit von Windturbinen wird durch die Fünfzig-Jahres-Wiederkehrperiode der Windgeschwindigkeit (U50) bestimmt. Dabei handelt es sich um einen Schlüsselparameter, der die maximale Windgeschwindigkeit definiert, die eine Turbine über 50 Jahre standhalten muss.
Studienautor Yanan Zhao und Kollegen analysierten stündliche ERA5-Windgeschwindigkeitsdaten aus dem Zeitraum zwischen 1940 und 2023. Dabei fanden sie heraus, dass die Belastungsgrenze immer häufiger überschritten wird. Der Analyse zufolge nahmen die extremen Windgeschwindigkeiten in etwa 63 Prozent der ozeanischen Küstenregionen zu.
Klimawandel verantwortlich für Extremwinde
Der Anstieg der extremen Winde ist den Forschern zufolge keine zufällige Schwankung, sondern eine direkte Folge des globalen Klimawandels. Sie bringen die Zunahme der Windgeschwindigkeiten eng mit der Veränderung der Zyklonaktivität sowohl tropischer als auch extratropischer Wirbelstürme in Verbindung.
In den betroffenen Windparks sind die Turbinen demnach einem doppelten Risiko ausgesetzt: Sie müssen nicht nur die bisherigen Spitzenwerte aushalten, sondern auch die zunehmende Intensität künftiger Wetterereignisse bewältigen.
Diese Entwicklung stellt die kritische Design-Messgröße U50 massiv auf die Probe. Überschreiten immer stärkere Stürme die festgelegten Obergrenzen, drohen vorzeitige Materialermüdung, häufigere Abschaltungen und letztlich höhere Wartungskosten oder gar der Ausfall teurer Infrastruktur.
So halten Offshore-Windparks gegen Extremwinde stand
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die Windenergieinfrastruktur an den sich stets verändernden Klimawandel anpassen müssen. Nur so lassen sie sich künftig vor Extremwinden schützen. Damit einher geht ein Weckruf an Politik, Windpark-Betreiber und Ingenieure.
Sie müssen zunächst die Design-Standards neu bewerten und die Belastungsgrenzen der Turbinen an die gestiegenen Extremwerte anpassen, sodass künftige Projekte von vornherein mit höheren Designlasten für eine längere Lebensdauer konzipiert werden.
Außerdem ist eine Optimierung der Standortwahl entscheidend: Durch präzise Analysen regionaler Windtendenzen sollten neue Windparks vorrangig in Gebieten mit einem geringeren Anstieg extremer Winde geplant werden.
Gleichzeitig bedarf es einer Investition in die technologische Resilienz, indem stabilere Materialien, intelligentere Kontrollsysteme und verbesserte Abschaltmechanismen eingesetzt werden. So können die Anlagen auch bei extremen Wetterereignissen geschützt werden.
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China plant zweiköpfiges Windrad – eines der größten der Welt
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China plant ein zweiköpfiges Windrad mit einer Leistung von rund 50 Megawatt. Es soll Kosten senken und gleichzeitig 15-mal mehr Energie erzeugen als vergleichbare Anlagen.
Der chinesische Turbinenhersteller Ming Yang Smart Energy hat ein Doppelrotor-System entwickelt, das die Herausforderungen in der Offshore-Industrie lösen könnte. Mit einer 50 Megawatt starken Zwei-Kopf-Turbine, will das Unternehmen seine Ziele für erneuerbare Energien mittelfristig übertreffen.
Ming Yang Smart Energy nahm bereits eine Doppelrotor-Turbine namens OceanX in Betrieb, die aus zwei 8,3-Megawatt-Turbinen besteht. Diese Turbinen sind schräg auf 219 Meter hohen Türmen auf einer schwimmenden Plattform installiert. Im Vergleich dazu erzeugen die besten Turbinen des Moresea-1-Windparks in Großbritannien neun Megawatt.
Chinesischer Hersteller plant 50-Megawatt-Windturbine
Ming Yang Smart Energy plant, im Jahr 2026 eine neue Generation der Doppelrotorturbine vorzustellen, die zweimal so groß sein soll wie das aktuelle Modell. Die OceanX soll in ihrer aktuellen Form unter idealen Bedingungen jährlich 30.000 Haushalte mit Strom versorgen können. Die durch den Wind erzeugte Energieausbeute möchte das Unternehmen durch gegenläufig rotierende Blätter weiter steigern.
Das Unternehmen hat auch die erste taifunresistente schwimmende Turbinenverankerung entwickelt. Diese wurde im September getestet, als der Supertyphon Ragasa die 1.345 Einheiten umfassende Offshore-Flotte überquerte. Dabei kippte keine Turbine um, sodass ein stabiler Betrieb gewährleistet werden konnte.
Geringere Kosten und weniger Turbinen
Die Produktion des 50-MW-Systems soll nächstes Jahr beginnen. Eine solche Turbine könnte die Kosten pro Kilowattstunde für Windenergie im Raum Guangzhou auf etwa ein Fünftel des aktuellen Preises für Offshore-Windenergie in Europa senken.
Im Vergleich zu einigen Windrädern im Atlantik soll die neue Anlage bis zu 15-mal mehr Strom erzeugen können. Eine hohe Einzelleistung könnte die Umweltauswirkungen von Offshore-Windparks reduzieren, da weniger Turbinen benötigt würden.
Dies wäre primär in sensiblen Gebieten wie Wal- oder Zugvogelschutzrouten von Vorteil. Ein Problem der aktuellen OceanX war, dass während der Tests die Blätter durch die Kraft abbrachen. Derzeit sind Offshore-Windparks aufgrund der begrenzten Studienlage zu ihren Auswirkungen mit Umweltkritik konfrontiert.
Bedenken gibt es hinsichtlich Kollisionen mit Zugvögeln, Störungen von Walen und des Meeresbodensediments, der Auswirkungen auf den Küstentourismus und der Anfälligkeit für Sabotage.
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Die hartnäckigsten Windenergie-Mythen – und was an ihnen dran ist
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Haben Windräder einen negativ Einfluss auf die Umwelt? Fragen wie diese beschäftigen immer mehr Menschen – teilweise auch, weil zahlreiche Vorurteile zu Erneuerbaren Energien kursiere. Wir räumen deshalb mit den gängigsten Windenergie-Mythen auf.
Die Windenergie ist in Deutschland die wichtigste Form der nachhaltigen Stromerzeugung. Mit rund 112 Terawattstunden liefert sie aktuellen Werten zufolge einen Anteil von 26 Prozent an der gesamten Stromversorgung.
Laut Bundesverband WindEnergie standen Ende 2024 insgesamt 28.766 Onshore-Windenergieanlagen in Deutschland. Doch während sie nachhaltigen Strom liefern, stört sich ein Teil der Bevölkerung an den hohen Masten und der Möglichkeit, dass sie vielleicht gar nicht so nachhaltig sind.
Eine der Hauptgründe: Zahlreiche Vorurteile und Mythen im Zusammenhang mit Windrädern und der gesamten Windkraft halten sich hartnäckig.
Die geläufigsten Windenergie-Mythen in Deutschland
Diese Mythen entstehen häufig aufgrund von Missverständnissen oder falschen Informationen. Dabei sind nicht alle Vorurteile grundsätzlich falsch. Um Klarheit zu schaffen, hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) einen Faktencheck entwickelt, der mit den häufigsten Mythen aufräumt.
Mythos 1: Windräder töten massenhaft Vögel.
Es stimmt, dass Windräder vor allem für große Vögel und Fledermäuse gefährlich werden können. Allerdings ist diese Gefahr im Vergleich zu anderen Dingen eher gering. So sind im Vergleich Glasfenster ein weitaus größeres Problem.
Um die Zahl der Kollisionen einzuschränken, werden Standorte streng geprüft und Schutzmaßnahmen getroffen. So reduziert das standardmäßige Abschalten der Anlagen in Zeiten, in denen Fledermäuse auf die Jagd gehen, das Risiko.
Mythos 2: Windräder zerstören den Wald
Windenergie bedroht den Wald nicht grundsätzlich. Etwa 36 Prozent der Waldfläche sind vom Ausbau ausgeschlossen. Dabei handelt es sich um naturnahe Wälder und Schutzgebiete. Windenergie im Wald wird auch nur dann genutzt, wenn keine freien Standorte verfügbar sind. Verloren gegangener Wald muss außerdem immer ausgeglichen werden.
Laut Umwelt Bundesamt werden allerdings nur etwa zwei Prozent aller Windkraftanlagen tatsächlich in Wäldern errichtet. Pro Anlage wird etwa ein halber Hektar gerodet, Flächen die in der Bauphase genutzt werden, können wieder aufgeforstet werden. Außerdem wichtig: Der Klimawandel zerstört im Vergleich deutlich mehr Wald durch Trockenheit und Schädlinge.
Mythos 3: Windräder schaden der Natur
Im Gegensatz zu anderen Nutzungsarten beeinflusst Windenergie Böden und Stoffkreisläufe auf dem Land nur geringfügig. Landwirtschaft und Verkehr wirken sich wesentlich stärker auf Ökosysteme aus.
Dennoch ist ein naturverträglicher Ausbau der Windenergie notwendig. Voraussetzung dafür sind klare Regeln und eine sorgfältige Auswahl der Standorte. Nur wenn in der vorgeschriebenen Einzelfallprüfung keine erheblichen Schäden an Natur und Lebensräumen zu erwarten sind, sollten Windräder errichtet werden.
Mythos 4: Windenergie frisst riesige Flächen
Diese Annahme ist subjektiv. Denn allein drei Prozent der Fläche Deutschlands reichen bereits aus, um mit Windenergie den aktuellen Stromverbrauch des Landes zu decken. Untersuchungen zeigten, dass pro Hektar Windkraft etwa 6.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden können.
Mythos 5: Strom aus Wind ist teuer
Die Produktionskosten von Strom aus Windkraft liegen in Deutschland zwischen vier und neun Cent pro Kilowattstunde. Damit sind sie nach Photovoltaik die zweitgünstigste Erzeugungstechnologie.
Konventionelle Kraftwerke kosten unter Einbeziehung höherer CO2-Preise rund 7,5 Cent pro Kilowattstunde. Umweltschäden durch Förderung und Verbrennung von Gas und Kohle bleiben dabei bisher unberücksichtigt.
Mythos 6: Windräder sind nicht effizient
Bei einer Laufzeit von 25 Jahren erzeugt ein Windrad 40-mal so viele Energie wie bei Konstruktion und Betrieb verbraucht wird. Damit holen die Anlagen die Energie, die für ihre Herstellung benötigt wird, in wenigen Monaten wieder rein.
Mythos 7: Windkraftanlagen schaden dem Klima
Es stimmt, dass der Bau von Windenergieanlagen viel Energie und Ressourcen verbraucht. Das gilt vor allem für die Produktion von Stahl und Beton. Dennoch ist die Klimabilanz der Windräder letztendlich sehr gut: Eine moderne Windkraftanlage verursacht nur etwa neun Gramm CO2 pro erzeugter Kilowattstunde. Das ist im Vergleich zu Photovoltaik, fossilen Energieträgern oder Atomstrom deutlich weniger.
Mythos 8: Schwefelhexafluorid neutralisiert die Klimabilanz von Windrädern
Schwefelhexafluorid (SF6) ist eine anorganische, chemische Verbindung, die unter Normalbedingungen in Form eines farb- und geruchlosen Gases auftritt. Entweicht das Gas, ist es durchaus klimaschädlich. Seine Verweildauer in der Atmosphäre beträgt mehr als 3.000 Jahre. Außerdem hat die Substanz eine starke Treibhauswirkung: Ein Kilogramm SF6 wirkt rund 22.800-mal so stark wie ein Kilo CO2.
Allerdings ist das Gas weder giftig noch brennbar und außerdem sehr reaktionsträge. Beim Windenergieausbau wird SF6 als Isolator verwendet. Es kommt auch in anderen Kraftwerken und generell bei Umspannwerken zum Einsatz. Aufgrund seiner Beschaffenheit wird es überwiegend innerhalb geschlossener Systeme eingesetzt.
Laut dem Bundesministerium für Umwelt (BMUKN) liegt das Risiko einer Lecklage bei sachgerechter Wartung und Entsorgung bei weniger als 0,1 Prozent im Jahr. Außerdem ist die klimaschädliche Wirkung von SF6 bekannt. Deshalb ist die Menge, die im Bereich erneuerbare Energien verwendet wird, im Vergleich zu anderen Branchen sehr gering.
Mythos 9: Der Bau von Windrädern verbraucht Unmengen von Ressourcen
Das stimmt zwar. Allerdings können Windkraftanlagen auch wieder recycelt werden. Werden sie zurückgebaut, können 80 bis 90 Prozent der Komponenten weiterverarbeitet werden.
Bislang stellt das Verbundmaterial der Rotorblätter noch eine Herausforderung dar. Doch auch dafür gibt es bereits verschiedene Ansätze. Im Vergleich zu anderen Formen ist Windenergie also kein „Ressourcenfresser“.
Mythos 10: Infraschall macht krank
Dass Infraschall von Windenergieanlagen eine Zusatzbelastung für den Menschen darstellt, konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Verschiedene Gutachten, wissenschaftliche Studien und Gerichtsurteile konnten bisher keinen plausiblen Grund zur Sorge liefern.
Der von Windrädern ausgehende Infraschall ist ab 600 Metern Abstand nicht von natürlich vorliegenden Infraschall zu unterscheiden. Anwohner können dennoch unter dem sogenannten Windturbinensyndrom leiden. Dabei handelt es sich um Beschwerden, die auf die Befürchtung von gesundheitlichen Schäden zurückzuführen sind.
Mythen: Weitere Vorurteile gegen Windenergie
Zusätzlich zu den bereits genannten Mythen gibt es noch weitere Befürchtungen, die sich in den Köpfen mancher Menschen festgesetzt haben: Zum Beispiel treibt Windenergie die Strompreise nicht in die Höhe. Die derzeit hohen Strompreise resultieren stattdessen aus Steuern, Abgaben und Umlagen.
Die Erzeugungskosten der Windenergie sind sehr günstig. Studien zeigen, dass der Ausbau von Windkraft und Solarenergie sogar den Börsenstrompreis senken und langfristig entlastend wirken könnte.
Wind lässt außerdem nicht kontrollieren. Doch obwohl Windenergie volatil ist, sorgt Netzflexibilität, der Einsatz von Speichern und Sektorenkopplung für eine gesicherte Stromversorgung. In Kombination mit anderen erneuerbaren Energiequellen und entsprechenden Maßnahmen kann ein stabiles Stromnetz gewährleistet werden.
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Windräder: China recycelt Rotorblätter in der Wüste
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Forscher aus China haben einen neuen Weg gefunden, ausgediente Rotorblätter von Windkraftanlagen zu recyceln. Sie nutzen sie als Sandschutzbarrieren in der Wüste.
Windkraftanlagen sind ein zentraler Bestandteil bei der Gewinnung von erneuerbarer Energie. Dass ihr Bau Unmengen von Ressourcen kostet, ist ein weit verbreiteter Mythos. Tatsächlich können zwischen 80 und 90 Prozent der Komponenten von Windrädern weiterverarbeitet werden.
Nur die Rotorblätter gelten immer noch als Sorgenkind. Ihre Lebensdauer ist im Durchschnitt auf zwischen 20 und 25 Jahre begrenzt. Danach werden sie in der Regel abgebaut und durch modernere, leistungsstärkere Anlagen ersetzt.
Da die Rotorblätter aus komplexen Verbundwerkstoffen bestehen, stellt ihre Entsorgung eine Herausforderung dar. Forscher und Ingenieure suchen deshalb unentwegt nach neuen Recyclingideen.
China recycelt Rotorblätter in der Wüste
Forscher in China haben kürzlich eine neue Recycling-Methode entwickelt, bei der sie ausgediente Rotorblätter von Windkraftanlagen als Sandschutzbarrieren nutzen.
Das Projekt wird von der Forschungsstation für Gobi-Wüstenökologie und -Umwelt des Northwest Institute of Eco-Environment and Resources an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften geleitet.
Mit ihrer Initiative konnten die „Sandwissenschaflter“, wie das chinesische Institut sie selbst nennt, einen bedeutenden „Fortschritt sowohl im Kampf gegen die Wüstenbildung als auch im Umgang mit Abfallproblemen der neuen Energiebranche“ machen.
„Die neue Lösung wurde durch unsere langjährigen Studien zur Sandentwicklung, zu Materialien für den Sandschutz und deren technischen Anwendungen inspiriert“, erklärte Studienleiter Liu Benli.
Sie spiegelt auch die aktuellen und zukünftigen Anforderungen der neuen Energiebranche im Umgang mit beschädigten oder ausgedienten Windturbinenflügeln wider.
Recycling in chinesischer Wüste: Rotorblätter besonders widerstandsfähig
Die Forscher konnten zeigen, dass das Material der Rotorblätter eine 14-mal höhere Biegefestigkeit als Holzverbundplatten aufweist und zugleich eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber UV-Strahlung, extremen Temperaturen und Abrieb besitzt.
„Windkanalexperimente und Computersimulationen bestätigten, dass diese Barrieren den Sandtransport in Bodennähe deutlich reduzieren, indem sie die Strömungsmuster des fliegenden Sandes verändern“, so Liu.
Sie eignet sich besonders für Gebiete, die unter starker Sanderosion, großen Temperaturunterschieden, intensiver UV-Strahlung und häufigen Sandstürmen leiden.
Dass alte Rotorblätter ausgerechnet in der Wüste neu belebt werden sollen, ist kein Zufall. Windparks im Westen Chinas werden häufig in oder nahe wüstenähnlicher Gebiete gebaut. „Diese geografische Überschneidung erhöht den Wert des Recyclings von Rotorblättern als Rohmaterial für Sandschutzmaßnahmen“, so Liu.
Im Vergleich zu herkömmlichen Stroh- oder Schilfbarrieren, die nach und nach verrotten, bieten die aus Rotorblättern hergestellten Barrieren eine deutlich längere Lebensdauer und höhere Stabilität unter den rauen Bedingungen der Wüste.
Ausgediente Windturbinen als Teil der chinesischen Kreislaufwirtschaft
Da während der 14. und 15. Fünfjahresplan-Perioden Chinas ein großflächiges Ausscheiden von Windturbinen erwartet wird, könne diese Technologie das Recycling der Blätter direkt vor Ort ermöglichen, erklärt He Chenchen, Mitglied von Lius Forschungsteam, in einer offiziellen Mitteilung.
So ließen sich langlebige Strukturen zur Sandkontrolle schaffen und gleichzeitig Abfälle sowie Umweltbelastungen reduzieren.
In Zukunft können diese ausgedienten Windturbinenflügel mit unserer neuen Technologie direkt vor Ort umgewandelt und wiederverwendet werden – ganz im Sinne einer lokalen Kreislaufwirtschaft.
Weitere Studien und Feldversuche sollen das Material weiter optimieren, um sicherzustellen, dass es den lokalen Anforderungen entspricht.
Auch in Deutschland gibt es verschiedene Ansätze, wie alte Rotorblätter von Windkraftanlagen wiederverwendet werden könnten. Zur Hauptverwertung gehört aktuell die thermische Nutzung als Ersatzbrennstoff in der Zementindustrie. Start-ups und Unternehmen nutzen zerkleinerte Rotorblätter für Möbel und andere Produkte, wie beispielsweise Fußbodenbeläge.
Verschiedene Forschungsgruppen arbeiten außerdem an neuen Technologien, die Rotorblätter durch lösbare Harzsysteme in Zukunft recyclingfähiger machen sollen. So soll eine sortenreine Trennung und Wiederverwendung der Materialien einfacher möglich werden.
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Koexistenz: Offshore-Windkraft und nachhaltige Fischerei
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Im schwedischen Offshore-Windpark Lillgrund erproben Wissenschaftler, wie sich nachhaltige Stromerzeugung und passive Fischerei miteinander verbinden lassen. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Windparks nicht nur Energie liefern, sondern auch Lebensraum für Fischbestände schaffen können.
Die Klimaziele der Bundesregierung sehen vor, dass Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral ist. Dafür soll auch die Offshore-Windkraft in den kommenden Jahren deutlich ausgebaut werden. Bis zum Jahr 2030 soll die installierte Leistung der Offshore-Windenergie auf mindestens 30 Gigawatt steigen. Bis zum Jahr 2045 sollen es sogar 70 Gigawatt sein.
Im Jahr 2024 war Offshore-Windkraft an der Bruttostromerzeugung in Deutschland lediglich mit 5,5 Prozent beteiligt. Ein leichtes Plus im Vergleich zu 4,8 Prozent im Jahr 2023. Doch um die Klimaziele der Bundesregierung auch in diesem Bereich zu erreichen, muss in den kommenden Jahren enorm ausgebaut werden.
Für die optimale Nutzung der Fläche könnten Windparks und passivem Fischen kombiniert werden. Das gemeinsames Projekt WIND4COCO von der Swedish University of Agricultural Sciences und Vattenfall zeigt im Windpark Lillgrund in der Ostsee, wie das gelingen kann.
Kann nachhaltige Fischerei in Offshore-Windparks gelingen?
In der Offshore-Windkraft kommen Windenergieanlagen zum Einsatz, die auf dem Meer errichtet werden und dort besonders starke und konstante Winde in Strom umwandeln können. Für die Energiewende sind sie daher ein wichtiger Faktor.
Doch obwohl die Meere weite Teile der Erde bedecken, ist ihr Raum begrenzt. Denn die Nutzung ist vielfältig und findet oft in denselben Gebieten statt. Neben der Energiegewinnung nutzt der Mensch das Meer unter anderem auch als Quelle für Nahrungsmittel.
Vor allem in Nord- und Ostsee könnten sich in den kommenden Jahren „die menschliche Aktivität weiter verdichten“, erklärt Tim Wilms, Bioscience Expert bei Vattenfall. Das sei vor allem in relativ flachen und küstennahen Gebieten realistisch, wo derzeit auch der Ausbau der Windenergie schwerpunktmäßig stattfindet.
„Diese Zonen sind schon jetzt die Gebiete, die am intensivsten genutzt werden, und die einzelnen Branchen werden sich nicht den Luxus leisten können, dort unbeirrt weiter nur für sich zu wirtschaften“, so Wilms. Deshalb sei es zunehmend wichtig Wege für die gleichzeitige Nutzung von Meeresgebieten zu finden.
In dem Projekt WIND4COCO im Windpark Lillgrund in der Ostsee testet Vattenfall deshalb zusammen mit der Swedish University of Agricultural Sciences die Kombination aus Windparks und passivem Fischen.
Passive Fischerei in Offshore-Windparks soll auch Beifang reduzieren
Dabei kommen stationäre Fanggeräte zum Einsatz, die den Fischfang schonender gestalten sollen. Gleichzeitig können Flächen zwischen den Turbinen genutzt werden, die wiederum durch den Einsatz kleinerer Boote das Risiko von Schäden an Kabeln und Ausrüstung minimieren.
„Passives Fanggerät bewegt sich nicht. Es bleibt an der Stelle, wo man es einsetzt. Es ist somit einfacher, diese Fangmittel in stark kontrollierten Bereichen wie einem Offshore-Windpark mit Sicherheitszonen einzusetzen“, erklärt Peter Ljungberg, Spezialist für Umweltverträglichkeitsprüfungen an der Swedish University of Agricultural Sciences.
Fallen können quasi ein Schutzraum sein: Fische, auf die der Fang nicht abzielt, werden einfach wieder freigelassen. Und es ist einfacher, Vögel und Meeressäuger wie etwa Robben von dem gewünschten Fang und von dem Fanggerät fernzuhalten.
Durch die vertikal eingesetzten Netze könne der Fischfang außerdem nachhaltiger funktionieren als beim Einsatz von riesigen Schleppnetzen. „Beim passiven Fischen fällt nicht annähernd so viel Beifang an“, so Wilms. „Diese Methoden zielen auf bestimmte Arten ab, und es wird dabei verstärkt darauf geachtet, den Beifang von Seevögeln und Meeressäugern auf ein Minimum zu reduzieren.“
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