GPT Image 1.5: Was kann die neue Bild-KI von OpenAI?
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OpenAI hat mit GPT Image 1.5 ein neues KI-Modell zur Bildgenerierung veröffentlicht und in ChatGPT integriert. Es soll schneller sein als sein Vorgänger, präzisere Ergebnisse liefern und Anweisungen detaillierter befolgen. Die Veröffentlichung ist eine direkte Reaktion auf die Bild-KI Nano Banana von Google. Eine kommentierende Analyse.
Was ist GPT Image 1.5?
- Laut OpenAI soll GPT Image 1.5 vor allem Bildkomponenten wie Beleuchtung, Komposition und Wiedererkennbarkeit erhalten, während Nutzer einzelne Details präzise anpassen können. Gleiches gilt für Logos oder bestimmte visuelle Bestandteile. OpenAI sieht vor allem im Marketing und im E-Commerce zentrale Einsatzbereiche – etwa bei der Erstellung von Grafiken, Logos oder Produktkatalogen.
- Parallel zur neuen Bild-KI erhält ChatGPT einen ausgewiesenen Bereich für Bilder. Über eine Mediathek sollen Nutzer gespeicherte Bilder finden und bearbeiten können. OpenAI zufolge liefert ChatGPT künftig zudem visuelle Antworten, etwa in Form von Restaurantfotos. Um weitere Informationen zu erhalten, sollen Nutzer bestimmte Orte, Produkte oder Personen hervorheben können. GPT Image 1.5 soll Bilder bis zu viermal schneller bearbeiten können.
- Die kommerzielle Nutzung von Bildern, die mit GPT Image 1.5 erstellt werden, ist laut OpenAI erlaubt. Nutzer würden allerdings selbst für erstellte Inhalte haften. Einschränkungen gibt es bei der Darstellung realer Personen, sofern keine Rechte dafür vorliegen, sowie für Hassinhalte. Die Bild-KI soll besser darin sein, Text in Bilder zu integrieren.
GPT Image 1.5 gegen Frustmomente
GPT Image 1.5 kann als direkte Reaktion auf die neuen KI-Modelle von Google verstanden werden. Denn der Suchmaschinen-Gigant hat nicht nur mit seinem Sprachmodell Gemini 3 vorgelegt und Boden gegenüber OpenAI gutgemacht, sondern auch mit der Bild-KI Nano Banana.
Eigentlich war die Bild-KI für Anfang 2026 erwartet worden. Doch nachdem OpenAI-Chef Sam Altman aufgrund der Bedrohung durch Google unternehmensintern den Code Red ausrief, hat man Ressourcen gebündelt, um neben GPT-5.2 auch GPT Image 1.5 noch in diesem Jahr an den Start zu bringen.
Die neue Bild-KI stellt die Konkurrenz um Gemini 3 von Google oder Midjourney von Microsoft zwar nicht in den Schatten. Allerdings konnte OpenAI mit Blick auf die Vorgänger-Version offenbar erhebliche Fortschritte erzielen. Denn bislang war die Bildgenerierung mit ChatGPT häufig frustrierend.
Der Wunsch nach kleinen Anpassungen führten oft etwa dazu, dass die KI ein komplett neues Bild erstellte und Nutzer wieder von vorne beginnen mussten. Mit diesen Frustmomenten hat OpenAI scheinbar erfolgreich aufgeräumt.
Stimmen
- Nick Turley, Chief Product Officer bei OpenAI, verspricht in einem Beitrag auf X (ehemals Twitter): „Präzisere Bearbeitungen, genauere Befolgung von Anweisungen und bis zu 4-mal schnellere Generierung, wobei Details wie Beleuchtung, Komposition und Ähnlichkeit bei allen Bearbeitungen erhalten bleiben. Von schnellen Korrekturen bis hin zu vollständigen Neugestaltungen – es ist einfacher, genau das zu erhalten, was Sie sich vorstellen.“
- Fidji Simo, CEO of Applications bei OpenAI, in einem Blogbeitrag: „Die erste Erfahrung vieler Menschen mit ChatGPT besteht darin, eine Textvorlage in ein Bild umzuwandeln. Das ist eine magische Möglichkeit, um zu sehen, was diese Technologie leisten kann, aber die Chat-Oberfläche wurde ursprünglich nicht dafür entwickelt. Das Erstellen und Bearbeiten von Bildern ist eine ganz andere Aufgabe und verdient einen eigenen Bereich, der für visuelle Inhalte ausgelegt ist.“
- Ein Reddit-Nutzer weist im Rahmen einer Foren-Diskussion darauf hin: „Ihr vergesst, dass nicht nur die Ästhetik bewertet wird. Sonst würde Midjourney viel höher rangieren. Ich gehe davon aus, dass ihr neues Modell Anweisungen besser befolgt und besser bearbeitet, was für viele Leute wichtiger ist.“
GPT Image 1.5: Ein verlässliches Unternehmenstool?
Wie GPT Image 1.5 letztlich wirklich performt, werden erst die kommenden Wochen über eine breitere Nutzerbasis zeigen. Die Bild-KI stellt jedoch weniger eine technologische Revolution dar, als eine strategische Verschiebung. Denn OpenAI positioniert GPT Image 1.5 bewusst als Werkzeug, das mit Verlässlichkeit punkten soll.
Im Duell mit Google verschärft sich derweil der Wettbewerb um Nutzungskontexte. Während OpenAI ChatGPT zu einer zentralen Schaltstelle für Bildgenerierung- und bearbeitung machen will, spielt Google seine Stärken in Suche, Karten und Produktdaten aus.
Gleichzeitig wächst der Druck: Schnellere Veröffentlichungen, kommerzielle Interessen und Investorenerwartungen lassen wenig Raum für Reifeprozesse. Dabei gewinnt letztlich aber nicht unbedingt das ästhetisch ansprechendste Modell, sondern eine Kombination aus Funktion und der Integration in Entscheidungs- und Kaufprozesse.
Neben einem Unterhaltungsfaktor hat OpenAI GPT Image 1.5 vor allem als Unternehmenstool positioniert – vermutlich, um das Modell gewinnbringend vermarkten zu können und Investoren zu beschwichtigen.
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